Über mich
Arthur Landwehr
Journalist, Autor und Erzähler:
Weit mehr als ein Jahrzehnt Amerikaerfahrung als ARD-Hörfunkkorrespondent und durch zahlreiche Reisen im Land
„Man lebt sein Leben vorwärts und versteht es im Rückblick“. Dieser an Søren Kierkegaard angelehnte Satz beschreibt sehr gut meine Beziehung zu den Vereinigten Staaten. Beim Blick zurück weiß ich, dass ich schon bei der ersten Begegnung, einer Reise per Anhalter quer durch das ganze Land angefixt war. Schritt für Schritt, Meile für Meile, Auto für Auto, Gespräch für Gespräch näherte ich mich Amerika an und lernte es kennen. Nicht Liebe auf den ersten Blick, aber Faszination und wachsende Neugier, die mich nicht mehr losließen. Ist es da noch Zufall, dass ein Professor der Universität anhält und mich mitnimmt, bei dem ich dann studiere und erkenne, was Beruf und Berufung meines Lebens sein sollen? Immer nach vorn gelebt, und dort ist im Rückblick einer der ganz wichtigen Wendepunkte meines Lebens zu erkennen.
Zwei Mal hat mir die ARD die Gelegenheit gegeben, als Hörfunkkorrespondent von Washington aus über die USA zu berichten: 1999 bis 2006 und 2018 bis 2022. Regierungszeiten von vier Präsidenten habe ich erlebt, von Bill Clinton, George W. Bush, Donald Trump und Joe Biden. Politik steht bei dem Job immer im Mittelpunkt, aber die wirklichen Geschichten habe ich bei vielen Reisen im ganzen Land gefunden, Geschichten über Gewinner und Verlierer, Visionäre und Verzweifelte, Menschen mit schwarzer, weißer oder roter Hautfarbe, über Soldaten und Landwirte. Ich habe in Oregon mit Natives Lachse in Wasserfällen gefangen, war Tage auf einem Flugzeugträger im Atlantik, bin auf den Spuren von Lewis und Clark den Missouri River entlanggefahren. Vor allem habe ich mich immer für diejenigen interessiert, die nicht in den Städten mit ihrem urbanen Denken und der selbstverständlichen Liberalität leben und denen ihre Heimat Amerika fremd geworden ist.
Nach meiner Rückkehr habe ich ein Buch über die „zerrissenen Staaten von Amerika“ geschrieben, so wie ich sie erlebt habe. Die Sprachlosigkeit ist nicht erst mit Donald Trump entstanden, er war und ist das Symptom dieser Gesellschaft, die sich bei der Frage quält, was es eigentlich heißt, „wahrer Amerikaner“ zu sein und wer das definieren darf.
Das Buch erscheint zu den Wahlen 2024, ist aber vor allem eines über die Menschen die wählen und was sie antreibt, so zu wählen wie sie wählen.